Migräne die verkannte Volkskrankheit

Migräne ist eine chronisch-neurologische Erbkrankheit. In Deutschland sind 8 Millionen Menschen betroffen, ca. 30 % Männer, 70 % Frauen und immer mehr Kinder!

Auf einer Fachkonferenz während des Deutschen Schmerztages in Frankfurt am Main im Jahre 2003 bezifferte der Münchner Gesundheitsökonom Prof. Dr. Günther Neubauer

• die indirekten Kosten auf 6.237,40 Millionen € jährlich
  (Leistungseinschränkungen, sowie Abwesenheitstage durch die Krankheit)

• die direkte Kosten auf 478,50 Millionen € jährlich
  (Behandlung, Arzneimittel)

Migräne ist daher eher ein volkswirtschaftliches als ein Krankenversicherungsproblem! Die Arbeitgeber und die verantwortliche Regierung, müssen ein starkes Eigeninteresse haben, die indirekten Kosten für die Wirtschaft durch adäquate, medikamentöse Therapie zu senken. Mit jedem € Behandlungskosten, der wirksam eingesetzt wird, können rund 13 € Folgekosten gespart werden.

In eine ganz andere Richtung gehen die Überlegungen der Bundesregierung. Nach Aussage von Herrn Ulrich Dietz vom Sozialministerium bei einer Tagung des VFA (Verein Forschender Arzneimittelhersteller) am 4. Juni 2003 in Berlin, sollen die Kopfschmerz- und Migränepatienten die freiverkäuflichen Schmerzmittel in der Apotheke kaufen, statt sich Medikamente vom Arzt verordnen zu lassen! Bei so viel Unwissenheit wird man sprachlos!

Die Zahlen der schmerzmittelabhängigen Menschen steigen in den letzten Jahren kontinuierlich und nehmen erschreckende Größen an, weil die freiverkäuflichen Schmermittel aus mehreren Substanzen zusammengesetzt sind und unkontrolliert eingenommen, zwangsläufig in die Abhängigkeit führen.

Die Folgekosten (Entzug, Leberversagen, Nierenversagen, Magengeschwüre) sind wesentlich höher, als die Kosten für eine qualifizierte ärztliche Diagnose und die richtigen Medikamente in der richtigen Dosis. Vielmehr ist zu fordern, dass Schmerzmittel generell nur nach ärztlicher Verordnung und unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden dürfen!

Um diese Forderungen jedoch einzubringen, müssten die fachkompetenten Mediziner und die mittlerweile außerordentlich fachkompetenten Selbsthilfeorganisationen in die Beratungen mit einbezogen werden.

Die MigräneLiga e.V. Deutschland arbeitet seit 10 Jahren für das Wohl und die Interessen der an Migräne leidenden Menschen. Ihr Gründer und Erster Vorsitzender Herr Nikolei Karheiding erhält am 24.09.2003 für seinen unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.